Ein Elektroauto tanken SIe selbst. Entweder geschieht dies in der Nacht daheim oder mit Wartezeit unterwegs.

Vergleichen wir einmal Autos in der Grundaustattung.

Wie ist nun das Verhältnis zwischen Fahren und Laden? Ein Tesla Model S mit einer 85 kW Batterie braucht ca. 30 Minuten, um danach wieder 270 km auf der Autobahn mit 100 k/h fahren zu können. Das gibt ein Verhältnis von ca. 6:1 (Fahren zu Laden). Die Ladeleistung kann bis zu 135 kW betragen.

Nach ca. 3 Std. Fahrt braucht das Auto also 1/2 Std. Pause. Vermutlich brauchen Sie diese Pause auch.

Kleinere Autos, wie die deutschen Autos (2015) können nur wesentlich kleinere Leistungen verarbeiten. Es ist bei 3 kW (in bestimmten Fällen auch bis 4,6 kW) Schluss. Hier ergibt sich ein Verhältnis von ca. 1:5 Fahren zu Laden.

Es gibt auch sogenannte Schnelllademöglichkeiten (CCS2 und ChaDeMo) mit Gleichstrom mit bis zu 50 kW aktuell. Bei vielen Autos nur mit Aufpreis. Ob die kleinen Batterien soviel Leistung auf Dauer aufnehmen können, bleibt eine offene Frage.

Eine Sonderrolle im positiven Sinn spielt der Renault ZOE. Für ihn wurde eine spezielle Ladeelektronik entwickelt, die typisch von 2,3 kW bis 22 kW Wechselstrom aufnimmt. Für Notfälle wird auch ein Ladekabel für Haushaltssteckdosen geliefert. Die ZOE ist 2015 das einzige europäische Auto, das mit dem bei uns üblichen Drehstrom zurechtkommt. Ein Laden mit Gleichstrom ist nicht vorgesehen. OK: es gibt noch den Mercedes B250e mit Tesla-Technik.

Wetter und Geschwindigkeit haben bei allen Autos einen Einfluss auf die angegebene Standardreichweite. Spannend ist das Verhalten eines Elektroautos in der Stadt und am Berg. EIn Elektromotor kann bremsen und dabei wieder die Batterie laden. Sie bekommen im Stadtverkehr mit seinen vielen Bremsvorgängen also einen Teil der Energie zurück.

Für einen Zweitwagen spielt die Reichweitendiskussion keine Rolle, da typischerweise nach einer Ladenacht das Auto immer fit für den Tag ist.