Sie kennen sicher das Wort „Energiewende“. Bevor hier dieser Begriff einmal aus einer Systemsicht beleuchtet wird, sollten wir uns ein paar Fakten anschauen.
Die juristische Basis der Energiewende ist das EEG – das Erneuerbare Energien Gesetz. Hier werden Förderungsgelder für Solarbetreiber festgelegt. Die Förderung nimmt dem Geförderten jedes wirtschaftlche Risiko ab. DIe Kosten der Umverteilung werden allen Stromkunden auferlegt. Dies ist eine Zwangsabgabe. Das Wort Steuern soll ja hier nicht fallen, da wir in Deutschland längst jedes Maß verloren haben. Dies führt über zwanzig Jahre zu einer massiven Umverteilung von unten nach oben. Der Hartz 4 Empfänger zahlt dem Hausbesitzer das Solardach. Eine wahrlich rot-grüne Idee.
Hier wurde jeder Marktmechanismus ausgehebelt zum Schaden aller Bürger. Das Ergebnis ist ein dramatisch ausgeuferter Strompreis von etwa 30 Cent. In einem Lande, das gar nicht so weit weg liegt, in Kärnten, zahlt man nur etwa ein Drittel für 100% grünen Strom.
Verlassen wir die unerfreulichen Details einer abenteuerlichen Politik.
Widmen wir uns einem Systemgedanken und der persönlichen Anteilnahme. Ich fange mit einem französischen Begriff an, weil er so plakativ ist: „centrale nucléaire“. Das (Atom-) Kraftwerk steht in der Mitte und die Energieleitungen laufen davon ausgehend in alle Richtungen. Die Idee gilt natürlich auch für die drei Braunkohlenreviere in Deutschland. Dort hat man möglichst große Kraftwerke gebaut, die ihren Strom in alle Richtungen schicken.
Hier in Bayern wird gerade an der Thüringer Strombrücke gearbeitet, die grünen Strom nach Bayern bringen soll. Sie kommt von Halle und soll nach Grafenrheinfeld laufen. Nur was gibt es in Halle? Dort gibt es eines der drei deutschen Braunkohlenreviere. Jeder Kommentar ist überflüssig.
Wir können hier über zwei Preisanteile des Stroms reden: Erzeugung und Verteilung.
Die andere Variante ist die dezentrale Stromversorgung. Möglichst viel Strom (Energie) soll lokal erzeugt und auch genutzt werden. Die Leitungen tragen nicht mehr die Versorgung sondern nur noch den Ausgleich. Der Einzelne kann hier etwas beitragen. Wenn Sie ein paar Quadratmeter auf einem Hausdach, einer Garage oder einem CarPort haben, dann denken Sie doch einmal an die Nutzung mit Solarzellen. Sie sind so billig geworden, dass sie auch ohne Förderung profitabel sind.
Die Sonne ist letzlich unsere einzige Energiequelle. Kohle etc. sind nur Zwischenträger. Wenn Sie aber den Strom einer Solarzelle, Ihrer Photovoltaikanlage, in Ihr Elektroauto füllen, dann haben Sie das Beste für die Natur und den Menschen getan. Es gibt nur noch ein Detail, das das verbessern könnte: ein guter Speicher.
Natürlich gibt es in Deutschland Firmen, die dies anbieten (e3/dc, Fronius, RWE,..). Aber trotzdem hat die Ankündigung der Fa. Tesla, USA, in den Markt für die Pufferung von Solarenergie einzusteigen, zu erheblicher Aufmerksamkeit geführt. Es ist klar, dass die Fa. Tesla ab 2016 die Weltproduktion von den momentan besten Batterien, den Lithium-Ionen Zellen, verdoppeln wird. Sie haben damit den direkten Zugriff auf Batterienzellen und können günstige Preise für Speicher machen. Leider erleben wir hier wieder einmal das sogenannte FAX-Phänomen. In Deutschland entwickelt und patentiert, trat das Fax-Gerät seinen Siegeszug von Japan aus an. An den Grundlagen der Lithium-Ionen Technologie wurde mit Patent an der Technischen Universität in München mitentwickelt. Die Produktion scheint trotz immenser Fördergelder wieder niemanden zu interessieren.
Die Firma Daimler wird Ende 2015 die einzige deutsche Zellenproduktion (Li-Tec) schließen. Über 30 Millionen Steuergelder, die in dieses Unternehmen geflossen sind, sind verschwendet.
Ich fahre derzeit einen Mercedes. Es wird mein letzter sein.
Leider ist die massive Förderung der Konzerne im Bereich Elektroautos nicht an einen sinnvollen Aufbau der Zellenproduktion gebunden.
Heute (2015-08) ist die Eigenproduktion und Nutzung von Strom wirtschaftlich auch ohne Förderung sinnvoll. Und bald werden Entstehungskosten für Strom lokal unter den heutigen Verteilungskosten liegen.
Wenn alle ihren Strom sebst erzeugen und nutzen, wer zahlt dann die aberwitzigen EEG-Strompreise?
Ideal wäre also die Investition in ein Solardach mit Solarpanelen. Dazu eine Pufferung mit Batterien. Die Nutzung erfolgt dann unabhängig von der Tageszeit. An diesem Puffer können dann alle eigenen Großverbraucher hängen – von der Waschmaschine bis zum Elektroauto.
Die Fa. BMW hat in ihrer Broschüre zum Thema Elektromobilität mit dem BMW i8 eine interessante Rechnung aufgemacht. Ein CarPort der Größe 5x6m kann ein Photovoltaik-Dach tragen, das genug Energie für eine jährliche Fahrleistung von über 28.000 km mit einem i8 ermöglicht. Die haben nachgerechnet und sind von der Kraft der Sonne überzeugt.
Inzwischen gibt es auch den Begriff „Bürger/Guerilla-PV“ für Kleinanlagen, die einfach am Balkon hängen und mit dem Hausnetz verbunden werden. Fragen SIe trotzdem den amtlichen Stromversorger nach seiner Meinung und lassen Sie ggfs. eine Rücklaufsperre in den Zähler einbauen.
Noch etwas: für Öl wurden weltweit Kriege geführt, Diktatoren gepflegt und manchmal die Umwelt vergiftet. Sie können vielleicht ihr eigener Scheich sein. Sie können Frieden stiften.