Autarkie

Strompreise sind heute politische Preise. Der Anteil der Kosten der Stromerzeugung ist darin nur ein kleiner Teil.

Und dieser Teil, die Erzeugungskosten, sinkt. Man beschreibt dies z.B. durch Begriffe wie Netzparität und Transportparität. Nach einer Untersuchung der Deutschen Bank können wir in ganz Europa (mit Ausnahme der norwegischen Küste) Strom aus Solarzellen billiger selbst herstellen, wie vom Energieversorger zukaufen. Damit ist hier die Netzparität erreicht.

Der Preisverfall für Photovoltaik-Systeme geht aber weiter. Gleichzeitig verfällt auch der Preis für elektrochemische Energiespeicher, meist Batterien genannt.

Eine ganze Reihe von Firmen bieten inzwischen Gesamtlösunbgen an (z.B. e3/DC). Den größten Gewinn können Firmen erzielen, die mit Spitzenlast zu kämpfen haben. Hier hilft ein Speichersystem die teuren Spitzen zu vermeiden.

Wenn der Preisverfall weiter geht, und das ist wahrscheinlich, kommen wir zu dem Punkt der Transport-Parität. Das bedeutet, dass die lokale Erzeugung vom Strom billiger ist, als kostenlosen Strom über Hunderte von Kilometern zu transportieren.

Der Transport kostet richtig Geld. Im Herbst 2016 diskutiert man, ob die neuen Leitungen aus dem Norden in den Süden nun 6 oder 15 Milliarden Euro kosten sollen. Dafür gibt es viele Photovoltaik-Anlagen vor Ort.

Noch eine Entwicklung ist unterwegs. Nissan, Renault und BYD wollen ihre Autos in ein Haussystem einbetten. Fällt der Strom aus, kann das Auto das Einfamilienhaus über mehrere Tage versorgen.

Das Start-Up Sonomotors hat sein Auto „Sion“ mit einer speziellen Ladetechnik ausgestattet. Neben den beiden Eingängen für Typ2 (22kW!) und CSS2 (50kW) gibt es zwei Ausgänge: eine Schukosteckdose mit 2,2 kW und einen Typ2 Stecker mit ca. 8 kW. Das Auto kann übliche Kleinmaschinen speisen oder andere Autos laden. (vsl. ab 2019)